Tag 10- Nicht alles Sonnenschein

Einen guten Wochenstart in die Heimat,

weil es heute keine besonderen Vorkommnisse gab, möchte ich die Gelegenheit nutzen euch auch von Dingen zu berichten die eventuell nicht ganz so toll oder für uns üblich sind. Es sind Dinge die mich Erheitern oder mich missmutig stimmen lassen, Dinge mit denen ich mich zu Hause nie auseinander setzen musste, die ich vor meiner Reise nach Dublin nicht bedachte oder die ich bis jetzt schaffte zu ignorieren.

1. Es gibt einfach kein ordentliches Brot zu kaufen. 
Wenn man das immer so erzählt bekommt, nimmt man es zwar so hin, denkt aber nicht weiter drüber nach. Ist man dann aber selber einmal in der Situation sich irgendwo für eine längere Zeit zu befinden und ist auf eine selbstständige Nahrungsversorgung angewiesen, wird einem dann doch bewusst was ein gutes Brot eigentlich ausmacht. Es hat im Idealfall eine dünne Kruste, das Krumenbild sollte dicht aber locker und die Poren im Teig gleichmäßig verteilt sein. Das Brot sollte nach dem schneiden als solches noch erkennbar sein und wenn man den Finger auf die Krume drückt sollte diese leicht zurückfedern, sodass sich der Fingerabdruck zurückformt. Ein Brot sollte nach Brot riechen und schmecken.
Soweit die Theorie und meine momentanen "Sehnsüchte". Hier gibt es einfach nur Toastbrot (das tatsächlich noch labbriger ist als das in Deutschland) und etwas dunkleres Brot, dass schon beim einfachen Anblick eines Messers in jegliche Einzelheiten zerfällt. Super. Die Geschmackssorten unterteilen sich dabei in: Geschmacksneutral, Komisch und WillIchGarNichtErstProbieren.



2. Was ist mit den Computertastaturen los?
Jeden Tag aufs neue Frage ich mich, wo sich verdammt nochmal Ä, Ö, Ü und ß befinden. Und was hat bitte das Z auf der Belegung des Y zu suchen, und andersrum? Warum ist das @ nicht bei seinem Q, und was macht das ? rechts unten?  ... Der tolle Hinweis meines Chefs, dass wir doch die Tastaturen auf eine deutsche Gebräuchlichkeit umstellen könnten war ja wirklich ganz super. Wie soll das denn dann erst funktionieren, man sieht ja dann auch noch andere Sachen auf der Tastenbelegung vor sich, als das dann dahinterstecken. Verwirrung pur. Man sollte auch immer bedenken es heißt: "Blondie in Dublin".

3. Das gelbe Ampelmännchen
Abgesehen davon das meine dict.cc App sagt, dass die englische Übersetzung für Ampelmännchen = "litte traffic-light man" ist, und keiner der hiesigen Iren diesen Begriff je gehört hat bzw weiß was damit gemeint ist, frage ich mich warum sie sowohl das rote, das gelbe und auch das grüne Ampelmännchen "green man" nennen. Ergibt das einen Sinn? Und was soll bitte überhaupt ein gelbes Ampelmännchen aussagen? Renn, denn es wird gleich rot? Oder: Bleib jetzt stehen und überlege erst einmal wie ich heiße bevor du weiter gehst? Und warum laufen hier sowieso alle Fußgänger bei Rot wenn es doch auch noch 2 andere tolle Männchenfarben gibt. Hat denn überhaupt jede Farbe für sich eine Bedeutung?


       



4. Look left
Wenn wir doch gerade schon beim Straßenverkehr sind, ist mir doch aufgefallen das die hier alle auf der falschen Straßenseite fahren. Warum? Wenn ich vor einer Ampel stehe, dabei gerade überlege was mir nun das gelbe Ampelmännchen sagen will, dann auch noch auf der Straße sehe, dass dort "Look left" steht, meine Augen sich trotzdem in die andere Straßenrichtung bewegen, ich dann völlig verzweifelt um mich schaue was die anderen Leute machen, losrennen will weil ich meine Bahn schon einfahren sehen, dann von einem heranfahrenden Auto wieder zurückgehubt werde weil auf einmal eine rotes Ampelmännchen aufleuchtet..wie soll ich es dann schaffen ruhigen Blutes eine Straße zu überqueren? Und doch stehe ich am Ende einer Rotphase alleine auf meiner Straßenseite, denn alle anderen haben inzwischen diese Hürde genommen. Bei Rot und trotz Linksverkehr. Verrückt.

...diese Liste wird bei Gelegenheit wohl fortgesetzt werden...

LG Amy

1 Kommentar:

  1. Das hast du schön geschrieben :) Ich freue mich auf die Fortsetzung der Liste

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