Tag 20 - Es ist ernst geworden...

Ein erleichtertes Hallo an euch alle.

Nachdem ich gestern ja offensichtlich nochmal Glück hatte und um mein vorangekündigtes Telefonat herum gekommen bin, dachte ich das heute bis kurz vor Feierabend auch...Aber dann...
Der Tag verlief eher ruhig. Die Telefone blieben meist ruhig und auch die Kollegen waren sehr entspannt. Da ich mich ja nicht um mein erstes Telefonat riss, blieb auch ich eher ruhig, erledigte meine schriftlichen Anfragen, kam nicht großartig ins Gespräch mit anderen und ging sogar in die Mittagspause... das alles allein weil ich mein Dasein eher zurückhalten wollte um meinem Chef nicht die Abmachung von Mittwoch ins Gedächtnis zu rufen. Die Taktik klappe bis 16 Uhr wunderbar. Langsam entspannte ich mich denn der Feierabend war zum greifen nahe.
Doch dann... Plötzlich drehte sich mein Chef ruckartig zu mir um. Mit einem kurzen Hinweis das ich ja heute noch ein Telefonat entgegennehmen wollte drückte er mir mein Headset in die Hand, schaltete mein Telefon frei und ehe ich mich noch völlig geschockt auf meinem Stuhl in Richtung meines PCs wieder umdrehen wollte ,klingelte diese Höllenanlage auch schon. ...Wie kann denn das bitte alles so schnell gehen... Mit verzweifelten Gestiken an meine Kollegin gab ich ihr zu verstehen, dass sie sich bitte ebenfalls schnell in das ankommende Gespräch klinken und auch gleichzeitig die Arbeit am Computer übernehmen soll, während ich mit einem leichten zittern in der Stimme aber durchaus äußerst freundlich, den Anruf annahm. 
Hello. Webroot Customer Support. How can I help you?
... Ja tolle Wurst... der erste Anrufer und dann war das auch noch ein sehr aufgebrachter, auf Krawall gebürsteter Amerikaner dem es gar nicht gefiel, dass er für unsere Software bezahlt und er dann auf einmal einen Virus auf seinem Rechner hat. Blöd gelaufen. Ich bemühte mich sehr langsam deutlich und möglichst richtig auf all seine Fragen zu Antworten und ihm zu helfen. Meine Konzentration und der damit leicht meditative Redefluss schienen auf ihn komischer Weise eine beruhigende Wirkung zu haben. Wurde er zwischendurch doch mal wieder ausfallend fehlten im meinem Vokabular entweder einige Wörter um dies vollständig zu verstehen oder ich schaute mit den schönen Panoramablick über Dublin aus unserem Büro an.
Alles im allem war ich während des Gesamten Telefonats relativ entspannt und verstand unerwartet viel. Lediglich an 2-3 Stellen musste mir meine Kollegin Hilfestellungen ins Ohr flüstern. Nach etwa einer Stunde und etlichen Wutausbrüchen seitens des Kundes, wurde dieser dann doch endlich zufriedengestellt. Unter Applaus und Lobesbekundungen  meiner Kollegin (nen bisschen übertrieben aber sind halt lustige Gesellen) trat ich strahlend und erleichtert meinen wohlverdienten Feierabend an.

Ein wenig Stolz auf mich selber verabschiede ich mich für heute.

LG Amy

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